Altersmischung
An der Kinderschule lernen die Kinder in zwei jahrgangsübergreifenden Lerngruppen, die jeweils drei Jahrgänge umfassen. Die Lerngruppe 1 (1.-3.Schuljahr) hat zur Zeit 25 Kinder, die Lerngruppe 2 (4.-6.Schuljahr) 24 Kinder.
Der Unterricht in beiden Lerngruppen erfolgt weitgehend in Doppelbesetzung. Das Prinzip der Mischung von 3 Jahrgängen in jeweils 2 Lerngruppen lehnt sich an das Stammgruppenprinzip Peter Petersens an.
Im Laufe der 6 Grundschuljahre durchlaufen die Kinder zweimal die Phasen „Lehrling – Geselle – Meister“. Auf diese Weise nehmen die Kinder ihren Kompetenzzuwachs wesentlich bewusster wahr als in altershomogenen Gruppen. Sie erleben sich zunächst als Schützling älterer Kinder und später selbst als Experten, die jüngeren Kindern helfen. Sie lernen Expertentum anzuerkennen und davon zu profitieren. Gleichzeitig aber lernen sie, sich in Konflikten und gemeinsamen Klassenräten auf angemessene Weise behaupten zu können, ungeachtet des Alters des Gegenübers.
Lernen findet nicht linear statt, sondern ist ein konstruktivistischer Prozess.
Das bedeutet, dass es 7-jährige gibt, die 5-stellige Zahlen in ihre korrekten Stellenwerte zerlegen können und trotz monatelanger Übung noch nicht eine einzige Laut-Buchstabenzuordnung korrekt ausführen können.
In der gleichen Lerngruppe gibt es möglicherweise eine 9-jährige, die schon die ersten beiden Harry Potter Bände gelesen hat, aber beim Rechnen immer noch Schwierigkeiten mit dem 10er-Übergang bei der Aufgabe 8+4 hat.
Die jahrgangsübergreifende Lerngruppe und unser offenes Konzept ermöglichen es uns, jedem Kind dort zu begegnen, wo seine Herausforderungen und Leidenschaften liegen und es da zu unterstützen, wo es möglich und nötig ist.